Thora Peter-Stahl
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POT- Problemorientierte Therapie

Der Aspekt des ganzheitlichen Heilens

Hans Christian Andersen hat in einem seiner Märchen von einer Gans erzählt, die sich für die weiseste Person der ganzen Welt hielt. Sie war die Älteste auf dem Bauernhof und hatte daher den Anspruch mit dem allergrößten Respekt behandelt zu werden. Sie hielt sich für das klügste aller Lebewesen, weil sie alles wusste, was man nur wissen könnte, weil, ja weil sie schließlich als einzige die ganze Welt, die ganze Welt - das war der ganze Bauernhof - bis zum letzten Winkel erforscht hatte! Sie, die Gans, war die Weiseste von allen, weil sie einmal bis zum Gartenzaun vorgedrungen war! Welch eine Leistung! Bis zum Gartenzaun! Ja, wir alle sollten uns auf diese Gans besinnen und vorsichtig sein, wenn wir Worte wie "ganz" benutzen. Wir alle leben im übertragenen Sinne auf einem Bauernhof mit einem Gartenzaun darum herum. Das, was wir ganz oder ganzheitlich nennen, befindet sich immer innerhalb unseres Zaunes! In diesem Sinne ist der Aspekt des ganzheitlichen Heilens auch ein umzäunter, begrenzter Bereich!
Der Mensch ist mit einem Hologramm zu vergleichen. In einem Hologramm enthält jedes einzelne Teilstück gleichzeitig auch das gesamte Hologramm. Zerbricht man ein holographisches Bild, hat man zwar zwei Stücke, die kleiner sind als das Originalbild, aber in jedem Stück ist nicht ein Ausschnitt des Bildes zu sehen, sondern das ganze, vollständige Bild. Man kann das Hologramm zerbrechen in so viele, so kleine Teile wie man will, in jedem Stückchen sieht man das ganze Bild. Jedes Stückchen, jedes Teilstück, jedes Fraktal zeigt das ganze komplette Bild, weil die Information des gesamten Bildes in jedem einzelnen Fraktal vollständig gespeichert ist.
Die Information, die einen Menschen in seiner Gesamtheit beschreibt, ist in jeder einzelnen Zelle des Menschen vollständig enthalten. Jede beliebige Zelle, sei es eine Muskel-, Nerven- oder Knochenzelle, enthält dieselbe Information, die in den Strängen der DNA gespeichert ist. Mit der entsprechenden Technik könnte man aus einer einzigen Zelle wieder einen ganzen, vollständigen Menschen wachsen lassen, den ganzen Menschen mit seiner körperlichen Konstitution, seinen Vorerfahrungen, seien sie das Erbe seiner Ahnen oder die Erfahrungen aus seinen früheren Leben, seinen psychischen und geistigen Qualitäten sowie seines Potentials für seine weitere Entwicklung.
Wenn es um Krankheit oder Heilung des Menschen geht, beschränkten wir uns in der Vergangenheit, vielfach auch heute noch, auf einzelne Teilstücke des Menschen, auf das jeweilige Fraktal, ohne den Gesamtzusammenhang zu berücksichtigen.
Ist zum Beispiel der Magen erkrankt, wird ausschließlich der Magen behandelt. Er bekommt einen Säureblocker - und fertig! Die Ursachen, die vielleicht vielfältiger Art sein können, werden nicht berücksichtigt. Ob der Alkoholkonsum, eine Allergie, Nebenwirkungen von Medikamenten, der familiäre Stress oder was auch immer die Ursache ist, der Magen allein wird behandelt. Vielleicht werden die vielfältigen weiteren gesundheitlichen Störungen der gleichen Ursache auch behandelt, aber dann von anderen Fachärzten, die auch wieder die einzelnen Störungen für sich, ohne den Zusammenhang zu sehen, behandeln. Dann braucht der Mensch mit seinen Magenproblemen vielleicht auch noch den Hautarzt, den Psychiater, den Allergologen, den Immunologen, den Radiologen, den Proktologen und möglicherweise noch weitere Fachärzte.
Bei einigen Erkrankungen ist es bekannt, dass die verschiedenen Symptome an unterschiedlichen Orten des Körpers auftreten können, dann spricht man vom Symptomenkomplex, wie zum Beispiel beim Rheuma. Aber weil nichts im Körper für sich allein steht, weil alle Körperfunktionen miteinander in Verbindung stehen, in synergetischem Austausch miteinander stehen, hat jede Erkrankung einen Symptomenkomplex.
In den 60er Jahren des letzen Jahrhunderts bemerkte man, dass es Magenerkrankungen gibt, die einhergehen mit erhöhten Blutdruckwerten, Herzrhythmusstörungen und völlig unkörperlichen Symptomen wie zum Beispiel Schlafstörungen. Da man diese Krankheitszustände zuerst bei den Managern fand, nannte man diesen Symptomenkomplex die "Managerkrankheit". Als man feststellte, dass auch Hausfrauen an der Managerkrankheit erkranken können, erkannte man, dass die Psyche und der Körper bei jedem Menschen in einer Verbindung zueinander stehen müssen. Man erkannte, dass die Psyche, die Seele, wenn sie sehr belastet ist, körperliche Krankheitszustände hervorrufen kann. Die Ursache für die ungesunde Belastung bekam die Bezeichnung "Stress". Für alle körperlichen Krankheitszustände ohne organischen Befund, bei denen man eine belastete Psyche als Ursache vermutete, wurde der Begriff "psychosomatische Erkrankung" konstituiert.
Da die Struktur und die Funktionsweise der Psyche weitgehend unbekannt sind, beschränkt man sich in der Therapie der psychosomatischen Erkrankungen auf Beruhigung und Ablenkung. Sedativa, Entspannungstechniken, Gespräche, vielleicht noch Bastelangebote, sind die Therapien, die den Körper und die Seele wieder in Harmonie miteinander bringen sollen. Seit Sigmund Freud und C.G.Jung hat sich niemand mehr mit der Struktur und der Funktionsweise der Psyche beschäftigt. Die nicht materielle Seele ist nicht das wissenschaftliche Forschungsobjekt. Wäre sie es, hätte man längst gefunden, dass immer, auch bei bester Gesundheit, das seelische Erleben, die Gefühle, in Beziehung zum körperlichen Geschehen stehen. Körper und Seele sind eine untrennbare Einheit, körperliches und seelisches Geschehen beeinflussen sich gegenseitig.
Der Behaviorismus, ein Fachgebiet der Psychologie, konzentrierte sich ganz auf die Erforschung von Gefühlszuständen und den daraus resultierenden Verhaltensweisen. Angststörungen, Phobien, kindlich aggressives Verhalten und anderes versucht man seither mit den verschiedenen Techniken der Verhaltenstherapie zu heilen. Man hat erkannt, dass es eine Funktionskette zwischen dem Gefühlszustand, der Körperaktion und dem Verhalten gibt. So besteht bei der Verhaltenstherapie die therapeutische Intervention in der Einübung von anderen, neuen Verhaltensweisen, in der Hoffnung, die Funktionskette auszuschalten und durch das neue Verhalten, bei Panikattacken zum Beispiel, das Herzkreislaufsystem zu beruhigen und den Gefühlszustand - die Angst - auszuschalten.
Selbst wenn es gelungen ist, vordergründig die Phobie zu heilen, das autoaggressive Verhalten der Magersüchtigen zu minimieren, wird doch in den allermeisten Fällen durch die Verhaltenstherapie allein keine Heilung, sondern Symptomverschiebung entstehen. Die nicht erkannte und weiterhin nicht beachtete Verletzung der Seele, die die Angstzustände verursacht, die die vegetativen Störungen verursacht, die das gesundheitsschädliche Verhalten zum Ausdruck hat, besteht weiterhin und wird sich baldigst andere Ausdrucksmittel suchen. Die verletzte Seele wird eine neue krankmachende Kausalkette entstehen lassen.
Die Seele als einen eigenständigen Teil, ein Fraktal des Menschen zu betrachten, steht immer noch nicht im Interesse der Wissenschaft. Vielleicht liegt es daran, weil bei den ersten wissenschaftlich ausgeführten Sezierungen der Leichen keine Seelen gefunden wurden, weil es für die Wissenschaft ein für alle mal wissenschaftlich geklärt ist, dass es keine Seele gibt!
Wenn die Seele selbst auch kein materieller Gegenstand ist, ist sie doch ein sehr aktiver Teil des Menschen. Sie ist lokalisiert in den Gefühlen und Stimmungen des Menschen, zeigt sich in der Körperhaltung, der Mimik, im Verhalten des Menschen. Alle Körperfunktionen werden von ihr beeinflusst, bis hin zum Knochenwachstum. Ein starker, ausgeprägter Unterkiefer kann Ausdruck einer seelisch bedingten Haltung sein. Eine seelische Haltung, die Durchhaltekraft und Durchsetzungskraft verlangt, die permanentes "Zähne zusammenbeißen" fordert, die keine Gefühlregung nach außen dringen lassen will, kann den Unterkiefer zu breit und ausladendem Knochenwachstum anregen.
Direkt und eigenständig "spricht" die Seele in den Träumen, sie spricht dort in Symbolen, in Bildern, in Analogien. Um die Sprache der Seele zu verstehen, ist es nötig, den Traum nicht mit eins zu eins Denken zu interpretieren. Leider gibt es keinen Sprachführer für die Sprache der Seele, obendrein hat jede Seele ihre eigene Sprache. Wenn man die Verletzungen der Seele heilen will, muss man mit der Seele in direkte Kommunikation gehen, man muss die gleiche Sprache sprechen. Mit den Techniken der Hypnotherapie, dem kathatymen Erleben zum Beispiel, kann ein direkter Kontakt zur Psyche hergestellt werden.
Eine Nahtstelle zwischen Seele und Körper ist das hormonelle Geschehen des Körpers. Jedem ist bekannt, wie sehr der hormongesteuerte weibliche Zyklus das seelische Erleben und Empfinden und damit das Verhalten einer Frau beeinflusst. Viele Depressionen der Pubertät oder nach einer Geburt sind allein auf den veränderten Hormonstatus das Körpers zurückzuführen. Auch die Hormone der Schilddrüse haben großen Einfluss auf das seelische, das emotionale Gleichgewicht oder Ungleichgewicht eines Menschen. Das gesamte chemisch beeinflusste vegetative System hat sowohl Einfluss auf den körperlichen wie auch auf den seelischen Zustand eines Menschen. Das Adrenalin zum Beispiel beeinflusst gleichermaßen die Nerven des Körpers und die "seelischen Nerven". Ein Zuviel von Adrenalin bringt durch die Impulse des Sympatikus Nervs die Körpervorgänge in Überreaktion, den Menschen in den seelischen Zustand von Stress. Körper und Seele sind eine Einheit, die in synergetischem Kontext zueinander stehen.
Nicht nur Körper und Seele, auch der Geist ist eine Komponente, die mit Körper und Seele zusammen eine sich gegenseitig durchdringende größere Einheit bildet. Körper, Seele, Geist, das waren schon bei den Priesterärzten der Vergangenheit die immer wieder genannten "Fraktale", aus denen der Mensch besteht. Aber was ist das, der "Geist"? Es gibt keine einheitliche klare Definition, weil der Geist selbst ein Konglomerat aus verschiedenen Komponenten ist. Bewusstsein, Intellekt, Denken sind Begriffe, die dem "Geist" zugeordnet werden können, das Phänomen "Geist" damit aber in keinster Weise vollständig beschreiben.
Wie sehr die Aktivitäten des Geistes Einfluss auf das Körpergeschehen nehmen können, zeigt sich am erfolgreichen Einsatz der Biofeedbackmaschinen. Über den Umweg der Graphik auf dem Bildschirm beeinflusst das Denken, in diesen Fall die bewusste willentliche Einflussnahme auf das Körpergeschehen, zum Beispiel die Frequenz des Herzschlags. Yogis und Schamanen tun das schon seit Ewigkeiten, auch ohne Biofeedbackgeräte.
Der Wissenschaftszweig der Psychoneuroimmunologie, der seinen Ausgangspunkt in der Erforschung des Hirnstoffwechsels hatte, erkannte, dass es einen unmittelbaren und zwingend bedingten Zusammengang zwischen der Chemie des Gehirns, den Neurotransmittern, der hormonellen Steuerung des Körpers, der seelischen Verfassung und der Verhaltensaktivität des Menschen gibt.
Anfangs wurde die Richtung der Beeinflussung in erster Linie als allein vom Gehirn ausgehend gesehen, Ein Zuviel oder Zuwenig der chemischen Substanzen im Gehirn wurde als Schlüssel für alle Folgezustände angesehen. Aber wurde der Lithium-Mangel der Manisch-Depressiven auch ausgeglichen, der Krankheitszustand dieser Menschen änderte sich nur geringfügig.
Im weiteren Verlauf der Forschungen erkannte man, dass umgekehrt auch über den Körper zugeführte Stoffe Einfluss auf die Produktion und den Zustand der chemischen Stoffe im Gehirn, die Neurotransmitter, haben, und damit den Gesamtzustand des Menschen beeinflussen. Der Haschisch-Konsum zum Beispiel blockiert und zerstört die Dopamin-Rezeptoren, als Folge davon wird der Haschisch-Konsument irreparabel depressiv. Aber auch der zum Beispiel an und für sich harmlose Zucker verändert bei Überdosierung den Hirnstoffwechsel und erzeugt Motivationsstörungen und Aggressionen und eine Übersäuerung des Magens. Am Beispiel des Zuckerkonsums zeigt sich, wie wahr die alte Psychologenweisheit ist, dass das Denken, Fühlen und Handeln sich gegenseitig beeinflusst. Der Zuckersüchtige denkt: "Ich habe keine Lust, irgendetwas zu tun", er fühlt: Wut und Enttäuschung, er handelt: ich esse Zucker. Das Denken, Fühlen, Handeln verdichtet sich in diesem Fall zu einem Circulus Vitiosus.
Über die Forschungsergebnisse der Biochemie ist der wissenschaftliche Beweis erbracht, dass das, was in allen Weisheitslehren der Menschheit seit jeher als Tatsache angesehen wurde, dass Körper, Seele und Geist eine Einheit bilden.
Mit den Neurotransmittern des Gehirns beginnt eine Kausalkette, die über die Hormone, die psychische Verfassung, die Körperfunktionen bis zum Verhalten des Menschen reicht, eine gegenläufige Kausalkette beginnt beim Verhalten des Menschen, das Einfluss auf die Psyche, auf den Hormonstatus und weiter auf die Neurotransmitter hat. Der Ausgangspunkt dieser rudimentär beschriebenen Kausalketten kann beliebig gesetzt werden. Durch entsprechende Intervention an beliebiger Stelle der Kausalkette kann eine Unterbrechung oder Veränderung in Richtung Gesundheit oder Krankheit erfolgen.
Die Neurotransmitter selbst, die zur physiologischen Grundausstattung des Menschen gehören, können durch den Einfluss des Geistes direkt beeinflusst und reguliert werden. Denkinhalte und mentale Vorstellungsbilder haben großen Einfluss auf die Tätigkeit des Gehirns .Die zum Beispiel über das EEG messbare Tätigkeit des Gehirns zeigt bei bewusst erzeugten Gedanken, Vorstellungen, Bildern von Ruhe, Entspannung und Wohlergehen, unterstützt zum Beispiel durch Meditation, Tai Chi oder Joga, aber auch ohne Unterstützung, verstärkt Alphawellen, die wiederum für eine verstärkte Ausschüttung für Dopamin verantwortlich sind. Das durch das Bewusstsein gesteuerte Denken kann somit die Produktion und Konzentration der Neurotransmitter willentlich unterstützen.
Das "Bewusstsein", ein einziges Wort, aber ein Begriff, mit dem sich ein ganzer Wissenschaftszweig befasst, genauso wie der "Mensch" ein einziges Wort ist, aber die Beschreibung, Erklärung und Erforschung, was es ist, "der Mensch", ist in Büchern beschrieben, die schon ganze Bibliotheken füllen und ist immer noch nicht abgeschlossen.
Viele Mediziner und Psychologen sehen das Bewusstsein gleich mit der Tätigkeit des Gehirns. Grundsätzliche Bewusstseinszustände zeigen sich in den vom EEG gemessenen Hirnströmen, die den Bewusstseinszuständen entsprechende Wellenmuster zeigen. Die Nulllinie im EEG zeigt an, dass einerseits keine Hirntätigkeit vorhanden ist und andererseits daraus zwingend resultierend, der Mensch definitiv ohne Bewusstsein ist. Auch wenn das Stammhirn noch aktiv ist, der Körper noch Vitalfunktionen und Reflexe hat, gilt der Mensch als "tot", er könnte als Organspender verwendet werden.
Etliche Forscher aber sehen das Gehirn und das Bewusstsein als zwei verschiedene Komponenten an. Sie sehen das Gehirn als eine Art Hardware, und das Bewusstsein als die darin vorhandene Software an. Die Ergebnisse aus der Nahtodforschung haben gezeigt, dass diese Annahme richtig ist, dass das Bewusstsein sehr wohl ohne den Körper existieren kann. Die Forschungen haben gezeigt, dass bei einer temporären Nulllinie des EEG`s das Bewusstsein des Menschen außerhalb des Gehirns weiter existiert und weiterhin von dieser Position außerhalb des Körpers wahrnehmen und aktiv sein kann.
Das freie, unabhängig für sich existierende Bewusstsein wird in den alten Sanskrit-Texten als der Purusha beschrieben. Der Purusha ist das voll entwickelte, sich seiner selbst bewusste Bewusstsein, ein sich seiner selbst bewusstes Schwingungsfeld aus elektromagnetischer Energie, sagen die heutigen Weisheitslehrer. Dieses elektromagnetische Bewusstseinsfeld kann Wellenform annehmen, es kann, wie jede elektromagnetische Welle, mit Information aufgeladen werden. Eine Informationssequenz können zum Beispiel Glaubensmuster, Glaubensinhalte sein.
Wie wirksam solche tief ins Bewusstsein eingeprägte Glaubenssätze sein können, ist jedem Autofahrer bekannt. Da gibt es die zwei Sorten von Autofahrern, die einen glauben "ich bekomme immer einen Parkplatz", das ist dann auch so, und die anderen glauben "ich bekomme nie einen Parkplatz", und sie behalten recht. So extrem polarisiert, wie in diesem Beispiel allerdings ist kein Bewusstsein programmiert. Kann der Glaube Berge versetzen?
Über sein Bewusstsein, seine Emotionen, seine Sinne und sein Verhalten ist der Mensch mit seiner Umgebung verbunden. Der Kontakt zur Umwelt, der möglichst umfassende Kontakt, ist nötig für den Erhalt des Lebens und für die Entwicklung des Menschen, bzw. für die Entwicklung des Bewusstseins.
Teilt man die Umwelt willkürlich in Gut und Böse, in positiv und negativ, in angenehm und unangenehm, in freundlich und feindlich, usw., wird all das, was für den jeweiligen Menschen zum Pluspol gehört, zu seinem Erhalt, zu seinem Wohlbefinden, zu seiner Gesundheit beitragen. Vollständige Kommunikation mit der Umwelt indes bringt den Menschen auch in Kontakt mit seinem individuellen Umwelt-Minuspol. Diese erzeugt "Reibung", die, wie jede Reibung, Energie freisetzt, Wachstumsenergie, Entwicklungsenergie.
Auf der Ebene des Immunsystems wird die durch den Kontakt mit der "feindlichen" Umwelt entstandene Energie zur Produktion von mehr Leukozyten und zur Erfindung von neuen Antikörpern verwendet. Die Auseinandersetzung mit der "feindlichen" Umwelt, der "fremden" Umwelt, zwingt den Menschen zur Reaktion, eine Reaktion, die grundsätzlich in zwei Richtungen geht. Zum einen verändert der Mensch die Umwelt, er macht sie für sich "freundlich", er erfindet zum Beispiel die Glühbirne, oder er passt sich der Umwelt an, er lebt zum Beispiel sein ganzes Leben in einem 1000 m hohen Wohntower ohne jemals seinen nackten Fuß auf natürlich gewachsenes Gras zu setzen und fühlt sich doch wohl dabei. Für die Entwicklung und das Wachstum des Bewusstseins aber, ist der erste Schritt immer die Integration, das Aufnehmen des "Minuspols" in das schon vorhandene Bewusstsein, dann kann die "Reibungsenergie" zu echtem Wachstum beitragen.
Der Faktor Zeit ist eine große Unterstützung für die Entwicklung, für das Wachstum. Ein sich seiner selbst immer bewusster werdender Mensch braucht die Zeit, um Erfahrungen zu sammeln, um Erfahrungen zu verarbeiten, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die Tat umzusetzen, um aus den Ergebnissen seiner Taten neue Erkenntnisse zu gewinnen. Der bewusste Mensch wird sich an die Vergangenheit erinnern, er wird mit seinen Zielen in die Zukunft hinein orientiert sein, leben aber wird er im Hier und Jetzt, weil er nur in der Gegenwart den größten Handlungsspielraum zur Verfügung hat.
Der bewusste Mensch wird seine Glaubensmuster immer wieder auf Gültigkeit überprüfen, einige, in der Vergangenheit gültige, wird er von seinem Bewusstseinsspeicher löschen, damit Platz geschaffen wird für "Minusbereiche", für "feindliche", für fremde, neue, bisher noch nicht integrierte Teile der Welt. Tut der Mensch das nicht, bleibt er ein Gefangener seiner selbst, im schlimmsten Falle befindet er sich, bildlich gesprochen, in einem "Hamsterrad", er ist leidvoll dem Prinzip ausgesetzt, das uns der Film "und täglich grüßt das Murmeltier" so amüsant vermittelt hat.
Der heutige Behandler von kranken Menschen, der seine Arbeit "ganzheitlich" nennt, wird die Zusammenhänge des biologischen Körpers berücksichtigen, er wird von der Einheit und dem Zusammenwirken von Körper, Seele und Geist wissen, er wird die Prägungen des Bewusstseins bedenken, er wird auch das Eingebundensein in die Zeit mitberücksichtigen, wenn er einen Patienten mit Magenproblemen ganzheitlich behandelt. Die Diagnose wird sich dann nicht allein auf den Säurezustand des Magens beziehen, die tatsächliche Diagnose heißt dann vielleicht "Zukunftsangst".
Der ganzheitliche Heiler wird die Kausalkette, die die Zukunftsangst hervorgerufen hat, wirksam unterbrechen können, um dann, als Folgezustand, dem Magen wieder zu einer physiologisch gesunden Säureproduktion zu verhelfen.